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Wort für die Woche

30.11.23, 12:00
  • Wort für die Woche

Worauf warten wir?

…       auf die KVB – zunehmend im Kölner Raum wegen der Personalnot.

…       an den Kassen im Supermarkt, denn die sind das Nadelöhr des derzeitigen 
          Lebensmitteleinzelhandels.

…       in der Ärzt:innenpraxis – im WARTEZIMMER.

…       auf die Zusage des Maklers für die neue Wohnung oder die Zuteilung eines           

          Baukredits.

          ...

Die Liste ist lang und Warten alltäglich. Meist wird dabei unsere Geduld geprüft. Aber kann Warten auch schön sein? Wenn wir den Termin für die Erfüllung unseres Wartens schon kennen, dann kann es ein ‚Daraufhin-Fiebern‘ werden - mit Vorfreude gefüllt. Glück kennt, wer dieses Warten kennt. „Warten auf das Christkind“ hießen in meiner Kindheit, die Radiosendungen an Heilig Abend. Mit ähnlicher Ungeduld sitzen heute die Kinder in den Krippenspielen unserer Kirchen. Klar, dabei geht es um die Geschenke. Wohl uns, wenn wir aber begreifen, dass die größten Lebensgeschenke und das Leben als Geschenk selbst von Gott kommt.

Gönnen wir uns doch drei Wochen im Advent ein erfülltes und freudiges Warten, bis wir an Weihnachten die Ungeheuerlichkeit feiern dürfen, dass Gott auf Augenhöhe zu uns und in unsere Mitte kommt. Von seiner Geburt an immer wieder und über den Kreuzestod hinaus berichtet die Bibel davon, dass Jesus in die Mitte der Menschen trat und wünschte: Der Friede sei mit euch! Dabei ist das deutsche Wort Friede nur eine sehr dünne Übersetzung für das hebräische Wort Shalom. Dieses meint das ‚allumfassende Wohlergehen aller‘. 

Dafür braucht Gott allerdings uns Menschen, dafür müssen wir alle mitanpacken. Und damit sollten wir nicht warten, also: Worauf warten wir?