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St. Katharina | Alt-Hürth

St. Katharina (c) Ignaz Pley

St. Katharina | Alt-Hürth

Lindenstraße 1 | 50354 Hürth
Küster: Peter Berger

Regelmäßige Gottesdienste:

Freitag: 9:00 Uhr - Heilige Messe
Samstag: 17:00 Uhr - Heilige Messe

Befolgen Sie weiterhin behördliche Anordnungen, Anweisungen der Ordner und lokale Beschilderung/Aushänge zur Coronalage!

Die Wurzeln der Pfarrgemeinde in Alt-Hürth reichen bis in die karolingische Zeit zurück. Hürth wird urkundlich erstmals 1185 als „Hurte“ erwähnt. Die 1695 erbaute „alte“ Pfarrkirche steht auf Rest-Fundamenten früherer Kirchbauten.  Pfarrpatronin ist die Heilige Katharina, eine beliebte Heilige aus der Kreuzfahrerzeit, die zu den 14 Nothelferinnen und Nothelfern zählt. Alt-Hürth hat heute 7200 Einwohner; davon zählen 3100 Katholiken zur Pfarrgemeinde.

Auf dem Fundament einer spätmittelalterlichen Burg erhebt sich das Pfarrhaus, gleich daneben die alte Pfarrkirche als ältestes Kirchengebäude der Stadt. Sie war im vorigen Jahrhundert 70 Jahre lang Kloster der Hiltruper Herz-Jesu Schwestern, die einen Kindergarten, eine Krankenstation und eine Nähschule führten. Danach diente sie als Dialyse-Station und Facharzt-Praxis. Heute befindet sich die private AUFTAKT-Musikschule in dem Gebäude.

125 Jahre Neue Pfarrkirche St. Katharina in Alt-Hürth | Entstehungs- und Baugeschichte

Am 25. August 1895 wurde die Alt-Hürther Pfarrkirche von dem Kölner Weihbischof Dr. Schmitz feierlich eingeweiht. Das 125-jährige Weihe-Jubiläum im August d.J. war mit einem großen 1-wöchigen Programm geplant, kann aber wegen der Corona-Beschränkungen leider nicht im geplanten Umfang gefeiert werden. Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand arbeiten derzeit jedoch an einem durchführbaren Mini-Programm.

Entstehungs- und Baugeschichte

Die 1695 auf den Fundamenten einer noch wesentlich älteren Kirche erbaute Alte Pfarrkirche an der Weierstraße war Ende des 19. Jahrhunderts in einem desolaten Zustand. Zudem war es in der Kirche eng geworden aufgrund der stark angewachsenen Bevölkerung in den 3 Kirchorten der Pfarrgemeinde St. Katharina, zu der außer dem Ort Hürth noch Knapsack und Alstädten gehörten. Der größte Teil der rund 2000 Einwohner war katholisch und der sonntägliche Kirchgang gehörte zu den selbstverständlichen Pflichten.

Die Hürther fühlten sich schon lange nicht mehr wohl in ihrem armseligen Gotteshaus und gründeten 1887 unter dem damaligen Pfarrer Johann Adam Hubert Rath den "St. Catharina Bauverein" mit dem Ziel, eine finanzielle Grundlage zu schaffen, um die alte Kirche zu renovieren und zu erweitern. Nachdruck erhielt ihr Vorhaben durch die Visitation des Kölner Weihbischofs Dr. Fischer 1889, als dieser urteilte, „die Hürther Kirche sei doch eine der armseligsten, die er vorgefunden habe. Schlechte Decke, schlechte Wände, schlechter Belag, so feucht, dass man meint, man sei in einem dumpfen Keller, das Mobiliar erbärmlich und ganz und gar unzureichend für eine so große Pfarre".

Der Plan, die alte Kirche zu renovieren, wurde aus verschiedenen Gründen aufgegeben; es gab bauliche und finanzielle Probleme. In der Generalversammlung des Bauvereins vom 1.7.1890 entschied man sich für einen Neubau. Dabei beflügelte den Verein offensichtlich auch ein gewisser Ehrgeiz zu diesem Gesinnungswandel, als bekannt wurde, dass in den Nachbargemeinden Fischenich, (Alt)-Berrenrath und Gleuel ebenfalls Kirchenneubauten errichtetet wurden. 

Die notwendigen Eigenmittel wurden durch eine Kirchenkollekte und eine Haussammlung aufgebracht. Interessant ist die Begründung in einem Antrag auf Genehmigung der Kirchenkollekte aus dem Jahr 1891, wo es heißt: „Die Pfarrangehörigen haben durch den bestehenden Bauverein bereits 10.000 Mark zusammengebracht und sind auch zu weiteren Opfern bereit. Sie mögen sich überzeugen, wie an jedem Sonn- und Feiertage durch regelmäßige Überfüllung der Kirche - 119 qm bei 1850 Katholiken - Gedränge und Unordnung unvermeidlich ist und durch das genötigte Verbleiben vor der Kirchtüre so mancherlei Übelstände verursacht werden, die nicht ohne nachteilige Folgen für Religiosität und Sittlichkeit besonders bei der heranwachsenden Jugend bleiben."

Der Bauplatz für die neue Kirche konnte durch einen Grundstückstausch an der Lindenstraße erworben werden.
Als Architekt beauftragte man den Baumeister Theodor Roß, der gerade die Kirche in Berrenrath baute, und dessen Schwiegervater Franz Schmitz, der sich mit dem Bau der Kirchen in Hermülheim und Fischenich bereits einen Namen gemacht hatte (Schmitz erhielt später einen Ruf als Dombaumeister nach Straßburg!). Architekt Roß entwarf die Kirche im neuromanischen Stil und veranschlagte die Kosten auf 67.500 Mark. Die tatsächlichen Kosten wurden am Ende um 10.000 Mark teurer und damit höher als geplant. Am 4. April 1894 wurde die Bauerlaubnis ausgestellt, am 9. April der erste Spatenstich getan. Am 20. Juni 1894 wurde der Grundstein von Dechant Titz aus Köln-Lindenthal gelegt und - was heute trotz moderner Baumaschinen auch nicht schneller möglich wäre - ein Jahr später war die Kirche in erstaunlich kurzer Bauzeit fertig.

Am 25. August 1895 feierte man die Einweihung der Neuen Pfarrkirche.
Damit auch die Alstädter und Knapsacker das feierliche Läuten der Glocken hören konnten, wurde eigens zu diesem Zweck in jeder Schallluke eine Lenkplatte geradegesetzt. Die feierliche Konsekration der Kirche nahm Weihbischof Dr. Schmitz vor, anschließend wurde die weltliche Feier in der Gaststätte Koep (später: Paula Mellen bzw. Treffpunkt Paula) abgehalten. In den folgenden Jahren wurde der Innenraum des Gotteshauses würdig ausgestattet, finanziert durch eine „Tellerkollekte“ einmal im Monat in den Sonntagsgottesdiensten und vor allem durch Stiftungen.


Die heute noch erhaltene Ausstattung:
Aus der alten Kirche übernahm man die barocke Kreuzigungsgruppe mit überlebensgroßen Figuren, die aus dem ehemaligen Zisterzienser-Kloster in Burbach stammte. Auch die beiden Figuren des heiligen Michael und des Schutzengels (heute im Querschiff) sowie die barocke Muttergottes-Figur (linker Seitenaltar) stammen aus der alten Pfarrkirche. Wahrscheinlich auch die Figur des Hl. Matthias, die nach einer neulichen Expertise aus dem 18. Jahrhundert stammt; Matthias ist der 2. Pfarrpatron und weist auf die Jahrhunderte alte St. Matthias-Bruderschaft hin. 
Der Hochaltar wurde von der Pfarrhaushälterin Josefine Löhrer gestiftet. Nach dem II. Vatikanischen Konzil verblieb davon nur der untere Teil und 4 Figuren vom Altaraufsatz: Petrus und Paulus, heute seitlich im Chorraum sowie Jeremias und Jesaja unter der Orgelempore. Der heutige Zelebrationsaltar wurde 1979/80 bei der Generalrenovierung der Kirche nach einem Entwurf von Hein Gernot aus dunkelblauem belgischem Granit angeschafft, zeitgleich vom selben Künstler das schmiedeeiserne Gitter zwischen Turmraum und Kirchenschiff. 
Der rechte Seitenaltar ist der Pfarrpatronin Katharina gewidmet, ihr zur Seite die hl. Agnes und der hl. Aloisius. Vor dem 1. Weltkrieg wurden in Hürth der Jungfrauen- und Jünglingsverein gegründet und seitdem Agnes als Patronin der Jungfrauen und Aloisius als Patron der Jungmänner verehrt. Unklar ist die Herkunft des Altaraufsatzes, vermutlich aber aus der Werkstatt einen Hürther Schreiner-Künstlers, wie so viele geschnitzten Bänke und die Beichtstühle. Die Figuren des Hl. Josef und eines barocken Schmerzensmannes aus Flandern wurden in den 60er Jahren im Aachener Kunsthandel durch Pfr. Otter unter Beratung des Restaurators Gangolf Minn erworben. 
Bemerkenswert ist das Taufbecken, das auf einer Kalk-Sinter-Rundsäule aus dem Mauerwerk der römischen Wasserleitung ruht. Seit der Renovierung 1979/80 steht es vor dem Altarbild der Pfarrpatronin Katharina im rechten Querschiff.
Das älteste Fenster von 1895 im südlichen Querschiff ist eine Stiftung der Familie Ignaz Aubke und zeigt die hl Familie. Bemerkenswert auch die Vater-unser-Fenster in den Seitenschiffen aus dem 1930/40-er Jahren. Die Fenster der Kirche sind ausführlich beschrieben von der Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts. (www.glasmalerei -ev-web.de). 
Die beliebte weihnachtliche Heimatkrippe stammt aus dem Jahr 1928 und wurde vom damaligen Pfarrer von Contzen nach Fotovorlagen ihrer Stifter in Oberammergau geschnitzt.


Zur „technischen“ Ausrüstung: 
Die Seifert-Orgel stammt aus dem Jahr 1903. Ihre 54 Pfeifen wurden im 1. Weltkrieg konfisziert und 1917 durch Zink-Pfeifen der Orgelbauanstalt Ernst Seifert ersetzt.

Die Turmuhr konnte 1916 durch Schenkung der Knapsack AG angeschafft werden, nachdem Pfarrer von Contzen den Direktor von der Bedeutung einer öffentlichen Uhr für die Bewohner von Hürth überzeugt hatte.

Die 4 Gussstahlglocken vom Bochumer Verein wurden 1918 feierlich geweiht, nachdem die beiden kleineren Bronzeglocken aus der alten Kirche im 1. Weltkrieg beschlagnahmt und eingeschmolzen worden waren. Die inzwischen über 100 Jahre alten Glocken tragen die Namen:  Mathias und Catharina (beide nach ihren Stiftern) und Maria und Josef.
Die Korrosion am Glockenstuhl und den Jochen wurde 2019 durch einen neuen Anstrich saniert.
Text | Ignaz Pley

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