Alstädten-Burbach.
Fragt man Trauernde, wie es ihnen geht, so berichten sie, dass das ganze Leben verändert ist. Als ob ein großer schwarzer Vogel seine Flügel über den Trauernden ausgebreitet hat. Die Farben sind stumpf, die Bewegungen wie in Watte und man habe das Gefühl unter einer Glocke zu sein, da die Töne oft weiter weg sind.
Nicht jeder erlebt die Trauer so allumfassend, aber fast Jede/Jeder erlebt Teile daraus. Trauer ist ein aktiver Prozess und da gibt es keine Abkürzungen. Auch wenn heute in der Gesellschaft wenig Raum zum Trauern gegeben ist und die Trauernde/ der Trauernde schnell wieder „funktionieren“ muss, braucht es Zeit und Gelegenheiten die Trauer „abzuarbeiten“. Und wenn es dann noch überall „Frohe Weihnachten“ heißt, dann spüren wir den Verlust, die Lücke oftmals noch deutlicher als im Rest des Jahres und dann ist auch der Schmerz wieder da. Vielleicht ist der Tod erst gerade gewesen, vielleicht aber auch schon länger her. Weihnachten wird uns der Verlust oft erneut schmerzlich bewusst.
Einigen fällt es dann schwer Weihnachten zu feiern, auch manchmal noch Jahre nach dem Tod. Oder der geliebte Mensch starb um Weihnachten herum und unweigerlich denken wir an den Tod. Aber Gefühle haben auch nebeneinander Platz. Wegen der Kinder, aber auch für uns, feiern wir Weihnachten, genießen es vielleicht auch - und doch fehlt der Raum, der Ort, die Zeit zu trauern - auch an Weihnachten.
Wir möchten als Kirche diesen Raum bieten und für alle Traurigen und Trauernden einen Weihnachtsgottesdienst anbieten. Einen Gottesdienst, der Raum für die Trauer und das „Traurig sein“ bietet. Es ist ein Gottesdienst, mit Gebeten und Texten, aber auch mit Raum, sich seine eigenen Gedanken zu machen. Es gibt Stationen, die einladen sich mit der eigenen Trauer zu beschäftigen und Stationen wo vielleicht ein bisschen Trauer abgelegt werden kann. Wir wollen aber auch ganz vorsichtig von der „frohen Botschaft“ erzählen, die Weihnachten mit sich bringt.
Wir wollen die Trauer nicht überdecken, den/ die Verstorbenen nicht vergessen, aber vielleicht kann der Schmerz etwas gelindert werden und wir Heilung erfahren. Vielleicht tut es uns gut - und es wird ein bisschen fröhlicher und leichter in uns.
Und so laden wir ein am Samstag dem 27.12.2020 um 16.00 Uhr in die Kirche St. Maria am Brunnen (Hermülheimer Straße in Alstädten-Burbach). Eingeladen sind alle, die sich angesprochen fühlen, egal welcher Religion oder Konfession sie angehören. Wir freuen uns über Ihr Kommen.
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• Anhang 1: Trauerschwan © Erzbistum Köln , Bernhard Riedl
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