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Wort für die Woche

17.07.25, 12:00
  • Wort für die Woche

Im Urlaub dürfen viele die Gastfreundschaft anderer genießen und sich einmal von anderen verwöhnen lassen. Auch Jesus hat das getan. Er kehrt in das Haus der beiden Schwestern Marta und Maria ein. Das Evangelium erzählt uns an diesem Wochenende davon. Und Marta will natürlich eine gute Gastgeberin sein, wie man das im übrigen auch von einer Hausfrau im Orient damals erwartete. Sie wird vermutlich den ganzen Tag in der Küche gestanden haben und die köstlichsten orientalischen Speisen für Jesus zubereitet haben. Ihre Schwester Maria aber „setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu“. Marta beschwert sich bei Jesus über ihre Schwester Maria: „Sag ihr doch, sie soll mir helfen!“. Jesus aber antwortet ihr: „Marta, Du machst Dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig, Maria hat den guten Teil gewählt“.

Wahrscheinlich stoßen sich nicht nur fleißige Hausfrauen an dieser Antwort Jesu! Denn was wäre unsere Gesellschaft ohne die Martas dieser Welt. Wenn eine Gesellschaft funktionieren soll, muss es Menschen geben, die sich einsetzen, die etwas leisten und schaffen. Manche Menschen kennen allerdings nur noch ihre Arbeit. Sie können gar nicht mehr abschalten, müssen selbst im Urlaub täglich ihre E-Mails checken. Sie funktionieren nur noch und erfüllen Erwartungen, die von außen an sie gestellt werden.

Dabei gerät das „Eine Notwendige“ leicht aus dem Blick, für das Maria wohl ein gutes Gespür hatte. Denn das Entscheidende im Leben kann ich mir nicht verdienen oder erarbeiten. Arbeit und Leistung sind zwar notwendig, um unseren Lebensunterhalt zu sichern. Sie geben dem Leben allerdings keinen letzten bleibenden Sinn. Bei der Befragung von Menschen kurz vor ihrem Tod hat sich noch keiner darüber beklagt, dass er zu wenig gearbeitet hätte. Die Sterbenden bedauerten eher, dass sie Beziehungen vernachlässigt hatten.

Den tiefsten Sinn unseres Lebens finden wir eher in Beziehungen und als glaubende Menschen vor allem in dem unverdienten Geschenk der Liebe Gottes, die er uns in Jesus Christus schenkt. Das ist nichts, was wir uns erarbeiten könnten. Es ist ein Geschenk. Das wollte Jesus im Evangelium Marta vermutlich deutlich machen: dass sie in der Gefahr ist, vor lauter Arbeit und Mühen das aus dem Blick zu verlieren, worauf es letztendlich ankommt.

Damit das nicht auch uns geschieht, ist es heilsam, hin und wieder aus dem Alltagstrott auszusteigen, sich wie Maria gleichsam Jesu zu Füßen zu setzen und einfach einmal in Ruhe hinzuhören, was für mein Leben eigentlich wichtig ist. Der Urlaub kann so eine Zeit sein, in der wir uns einmal gönnen, nichts leisten zu müssen, und stattdessen die Begegnung mit Gott und Menschen suchen. Vielleicht vernehmen wir in der Ruhe ja Gottes Stimme und seine Gegenwart in uns ganz neu.  

 

Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Urlaub!

Katholischer Kirchengemeindeverband Hürth

Severinusstraße 61-63
50354 Hürth | Hermülheim

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17. Juli 2025, 12:00
Urlaub mit Maria
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