Liebe Leserinnen, liebe Leser,
am vergangenen Dienstag, 24. Juni, war „Johannis“ – das Hochfest der Geburt Johannes‘ des Täufers. Also Achtung: nur noch ein halbes Jahr bis Weihnachten …. 😉
Der Johannistag ist zwar kein staatlicher Feiertag, so dass wir ihn oft nicht mehr so im Blick haben – und doch ein wichtiger Tag im kirchlichen Jahreskreis und vielerorts mit traditionellem Brauchtum verbunden, wie etwa dem Johannisfeuer. (Wenn Sie mal „Johannistag“ bei Wikipedia eingeben, findet sich da noch viel mehr Interessantes!) Nicht zuletzt ist er natürlich auch das Patrozinium unserer Pfarrei St. Johannes der
Täufer in Kendenich!
Mit diesem Tag verbunden ist die Sommersonnenwende: kurz zuvor ist der längste Tag des Jahres, von nun an werden die Tage wieder kürzer, wenn auch zunächst kaum merklich – bis zur Wintersonnenwende, bis Weihnachten. Das ist natürlich kein Zufall: bewusst hat man in der Frühzeit der Kirche das Fest der Geburt Jesu in die dunkelste Zeit des Jahres gelegt, um zu zeigen, dass hier Gottes Licht in der Dunkelheit aufstrahlt; und die Geburt des Propheten und „Vorläufers“ Johannes war nun einmal nach
biblischem Bericht genau ein halbes Jahr vorher. So nannte man den Johannistag in manchen Gegenden auch „Sommerweihnacht“ – Johannes kündet an, was mit Jesus Wirklichkeit wird.
Nur ein wenig ist Johannes also zeitlich dem Herrn voraus – und seine ganze Existenz ist und bleibt auf den bezogen, der, wie er selbst sagt, „nach mir kommt“: auf Gottes Sohn, auf den Erlöser der Welt.
Im Gottesdienst singen wir in diesen Tagen das Lied „Das Jahr steht auf der Höhe“ – das gilt natürlich auch für das diesjährige „Heilige Jahr“. Als „Pilger der Hoffnung“ sollen wir uns nach dem Wunsch unseres verstorbenen Papstes Franziskus in diesem Jahr
verstehen, das heißt: auf unseren alltäglichen Wegen den Menschen deutlich machen, dass wir von unserer Hoffnung auf Jesus Christus getragen sind und diese Freude gern weitergeben.
Johannes der Täufer hat das mit voller Kraft getan; und vielleicht kann er uns inspirieren und stärken, dass wir in der Mitte des Jahres noch einmal neu Anlauf nehmen, wirklich „Pilger der Hoffnung“ zu sein. In diesem Sinne wünsche ich uns eine kreative und hoffentlich auch ein wenig erholsame Sommerzeit!