mit Blick auf die kriegerischen Maßnahmen des israelitischen Staates würde man sich wünschen, dass in einem Moment der Waffenruhe es zu gegenseitigem Anhören der unterschiedlichen Kriegsparteien kommt. Das Zuhören ist eine Annäherung und die Grundvoraussetzung für Kommunikation.
Es ist auch der Grundpfeiler unserer Demokratie. Denn, wer immer nur reden will und sich selbst am liebsten hört, wird schnell zum Diktator. Der Wahlkampf in Amerika spaltet das Land, weil man eben nicht mehr gewillt ist, einander zuzuhören und vom guten Willen des Anderen auszugehen.
Wie wichtig das Hören ist, wissen wir auch aus dem Zusammenleben in unserer Partnerschaft oder unseren Familien. Wer nicht mehr zuhört, kränkt sein Gegenüber. Missverständnisse und Kränkungen sind zwangsläufige Folgen.
„Höre Israel“
Auch der Glaube kommt vom Hören. Unsere Eltern und Großeltern, manche Lehrerin oder Priester haben uns den Glauben erzählt und gelehrt. Am Anfang stand das Zuhören.
Viel zu selten nehmen wir uns die Zeit, Gottes Stimme in unserer Welt zu hören.
In der ersten Lesung des heutigen Sonntages werden genau dazu ermahnt.
Bezeichnender Weise ist das „Höre Israel“ dem Gottesvolk zum zentralen Gebet geworden: Höre Israel! Der HERR, unser Gott, der Herr ist einzig. Darum sollst du den HERRN, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.
Das Zuhören ist nicht nur der Anfang, sondern auch Bestandteil der Liebe – der Liebe zu Gott und den Menschen. Traurig, dass in der Welt im Moment so viele Menschen Macht haben, die nicht zuhören können.