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Wort für die Woche

04.09.25, 12:00
  • Wort für die Woche

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

 

vor ein paar Tagen fiel mir bei einer Autofahrt durch die Eifel ein prächtig blühender Vorgarten auf. Er war so leuchtend bunt, dass ich angehalten habe, um ihn mir ganz in Ruhe anzuschauen und diese Pracht zu genießen. Es waren vor allem üppige Dahlien in den verschiedensten Farben, aber auch viele Rosen und andere herrliche (Spät-)Sommerblüher, die mich so begeisterten.

Das ist ja ganz typisch für diese Jahreszeit: große Fülle und leuchtende Pracht, wohin man schaut, die Natur bietet alles auf, was Frühling und Sommer vorbereitet haben, die Ernte des Jahres kann eingefahren und genossen werden – für mich eine der schönsten Zeiten des Jahres.

Dass all das nicht selbstverständlich ist, erfahren wir jeden Tag aufs Neue: Klimawandel, Naturkatastrophen, Großbrände, Artensterben, …. So wird deutlich: wir dürfen die Gaben aus Gottes Schöpfung genießen, aber wir müssen auch etwas tun, um sie zu bewahren. Das ist allerdings keine neue Erkenntnis; nur solche Begriffe wie „Nachhaltigkeit“ oder „Ressourcenschonung“ sind moderne Wortschöpfungen. Aber die entsprechenden Haltungen waren noch bis vor zwei, drei Generationen so selbstverständlich, dass man keine Worte dafür brauchte – die Wegwerfgesellschaft, die bei zwei, drei freien Tagen sofort massenhaft per Auto oder Flugzeug durch die Weltgeschichte reist, an Weihnachten Spargel und Erdbeeren essen will und kaputte Schuhe nicht mehr neu besohlt, sondern gleich neue kauft - sie ist eine relativ neue Erscheinung.

Auch unser christlicher Glaube lehrt uns (immer schon!), dass die Welt Gottes gute Schöpfung und uns Menschen nur zur Verwaltung anvertraut ist. Der verstorbene Papst Franziskus hat das in seiner Schöpfungs-Enzyklika „Laudato si“ besonders deutlich hervorgehoben. Auf ihn geht auch das neue Messformular „Für die Bewahrung der Schöpfung“ zurück, das sein Nachfolger Papst Leo XIV. in Kraft gesetzt hat und das in der vergangenen Woche auch auf Deutsch erschienen ist. Im Tagesgebet dieser Messe heißt es: „Gott, wir bitten dich: der Lebensatem deines Geistes entfalte sich in uns, damit wir das Werk deiner Hände in Liebe bewahren.“ Mögen wir das nicht nur beten, sondern auch nach alter Väter und Mütter Sitte so umsetzen – auf dass auch künftigen Generationen noch die prachtvollen Dahlien leuchten.

Katholischer Kirchengemeindeverband Hürth

Severinusstraße 61-63
50354 Hürth | Hermülheim

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4. September 2025, 12:00
Gottes Schöpfung
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