„Ihr seid alle durch den Glauben Töchter und Söhne Gottes“ schreibt Paulus an die Bewohner von Galatien, einem Gebiet in der heutigen Türkei. Nicht nur Freie und Unfreie, Frauen und Männer, sondern auch Christen und Muslime, Buddhisten und alle, die Gottsuchende sind.
Wie viel Blutvergießen hätte uns das in der Geschichte erspart, wenn alle das Gefühl des Einsseins gespürt hätten. Wieviel würde es uns zukünftig ersparen?
Und wenn wir mutig wären, Verschiedenheit als Bereicherung und nicht als Bedrohung anzunehmen. Wenn wir gegenseitig Respekt vor dem Glauben der anderen hätten und zeigten.
Die Wiederkunft Jesu ist unmöglich, solange wir Menschen nicht in Frieden zusammenzuleben lernen. Gott kann nicht unter uns wohnen, solange es Waffen gibt. Papst Franziskus: „Sie sind die größte Sünde.“
Die Kriege auf der Welt verhindern das Paradies auf Erden. Ganz konkret durch die Zerstörung von Lebensgrundlagen. Aber vor allem auch, weil sie die Herzen und Träume der Menschen zerstören. So hat es Hasan Abu Ali, Lehrer in einem syrischen Flüchtlingslager, bezeichnet, der sich um das blanke Überleben von 350 Kindern, Müttern und alten Menschen bemüht. 11 Jahre im Krieg, in Zelten ohne Heizung im Winter und Wasser im Sommer rauben jede Kraft.
Wie viele Sonnenwenden werden noch vergehen, bis Kinder nicht mehr Angst haben müssen, vor den angeblich so klugen Erwachsenen? Erwachsene, die dumm genug sind, Länder mit allen Mitteln zu ruinieren. Die Trennung leichter denken als Vereinigung. Politische und auch religiöse Führer, die in erster Linie Eigennutz kennen.
Aber es gibt auch Funken der Hoffnung. Es gibt jetzt ein Gebetszelt in jenem Zeltlager, das direkt neben einer der ältesten christlichen Kirche in Syrien liegt. Die Vertriebenen konnten im „Ramadan für den Frieden“ zum ersten Mal auf 4 Teppichen beten, die von christlichen Gemeinden gespendet worden waren (katholischen, evangelischen und orthodoxen). Angehörige der Bahai-Religion finanzierten eine Beschattung vor der Sommerhitze und für den Winter eine Heizung.
Auch die Datteln, die Muslime vor dem Gebet im Ramadan essen sollen, sind eine christliche Gabe – wir alle beten unter derselben Sonne.