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Wort für die Woche

02.10.25, 12:00
  • Wort für die Woche

„Es kommt der Herbst mit reicher Gabe,
Er teilt sie fröhlich aus,
Und geht dann, wie am Bettelstabe
Ein armer Mann, nach Haus.

Er will uns ohne Dank erfreuen,
Kommt immer wieder her:
Laßt uns das Gute drum erneuen,
Dann sind wir gut wie er.“

So heißt es in August Heinrich Hoffmann von Fallerslebens Herbstlied. An diesem Sonntag ist Erntedank, und für mich bringt dieses Gedicht drei zentrale Aspekte dieses Festes zum Ausdruck. Zum einen sind Spätsommer und Herbst auch in der Gegenwart noch die Zeiten der Ernte. Es ist uns hierzulande nicht immer bewusst, doch hängt unsere ganze Existenz auch heute noch von dieser Zeit der Ernte ab. Was Bäuerinnen und Bauern jetzt ernten, wird uns hoffentlich – muss uns – ein Jahr lang ernähren.

Zum anderen bringt das Gedicht die Demut und den Dank zum Ausdruck, die dieses Fest ausmachen. Ja, wir haben heute vieles in der Hand. Die moderne Landwirtschaft kann viel dafür tun, um eine gute Ernte nicht dem Zufall zu überlassen. Aber am Ende bleibt Gott der Schöpfer und es sind seine Gaben, die uns ernähren. Er bleibt bei all unseren Bemühungen der tragende Grund unseres Lebens. So haben wir guten Grund, diesem Schöpfer für all die reichen Gaben zu danken, die uns Jahr für Jahr ernähren.

Auch ein dritter Aspekt kommt zum Ausdruck, ohne den kein christliches Erntedankfest auskommen kann. Denn mit dem Geschenk der reichen Ernte geht auch eine ethische Verpflichtung einher. Ob es uns gefällt oder nicht: etwas zu empfangen, etwas zu besitzen, ohne davon an die Armen abzugeben, das ist für Gott undenkbar. Und so verpflichtet uns jede gute Ernte auch dazu, etwas an die vielen Menschen abzugeben, die auch heute noch an Hunger leiden. Dieser Verpflichtung können wir ganz konkret zum Beispiel mit einer großzügigen Spende an eines der vielen humanitären Projekte unserer Kirche nachkommen.

Ein schönes Erntedankfest wünscht Ihnen
Benedikt Oyen

 

 

 

 

Katholischer Kirchengemeindeverband Hürth

Severinusstraße 61-63
50354 Hürth | Hermülheim

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2. Oktober 2025, 12:00
Im Wort für die Woche spricht Pastoralassistent Benedikt Oyen über die Gaben im Herbst
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