Er gehört zu den bittersten Erfahrungen im Leben: der Liebeskummer. Die unerwiderte Liebe ist wohl etwas, was wohl kaum jemandem erspart bleibt. Auch Gott passiert es, dass seine Liebe zurückgewiesen wird. Davon spricht Jesus im Gleichnis vom
fruchtlosen Feigenbaum, zu hören am kommenden Sonntag:
Ein Feigenbaum trägt drei Jahre lang keine Früchte. Sein Besitzer will ihn darum
umhauen lassen. Doch der Gärtner setzt sich nochmals für den Feigenbaum ein. Er will ihn besonders pflegen und ihm noch ein Jahr geben. Trägt er dann noch immer keine Früchte, soll er zu Brennholz verarbeitet werden.
Das Gleichnis verrät uns nicht, ob der Feigenbaum im Jahr darauf Früchte
hervorbrachte. Jesus lässt das offen, denn auch bei uns ist ja offen, ob wir die Liebe
Gottes beantworten, oder ob wir sie ignorieren, oder ob wir sie ablehnen. Mit seinem Gleichnis möchte Jesus um uns werben: Wir sollen uns für die Liebe Gottes entscheiden und uns auf sie einlassen. Der Herzenskälte und der Selbstsucht sollen wir zugleich eine Abfuhr erteilen. Nur so werden wir wirklich menschlich. Ja, es ist mehr als nur ein Werben; Jesus ermahnt uns eindringlich: Kehrt um zur Liebe Gottes. Nehmen wir uns diese Mahnung Jesu zu Herzen. Verstehen wir sie als eine Einladung, etwas für unsere Beziehung zu Gott zu tun. Denn eine Beziehung, für die man nichts tut, erstirbt. Das gilt für Beziehungen unter Menschen genauso wie zu Gott. Es kann schon genügen, sich jeden Tag bewusst fünf Minuten Zeit zu nehmen für Gott. Das kann sein beim
Spazierengehen, im Sessel oder ganz klassisch beim Beten. Dass wir auf diese Weise immer mehr von der Liebe Gottes in uns spüren, wünsche ich uns!