Mehrmals spricht der Priester im Gottesdienst die Worte: „Der Herr sei mit Euch!“ und die Gemeinde antwortet: „Und mit deinem Geiste“.
Mit dieser Begrüßung werden die Höhepunkte des Gottesdienstes eingeleitet: der Beginn des Gottesdienstes, das Evangelium, das eucharistische Hochgebet und der Schlusssegen.
Die Worte sind biblischen Ursprungs und stammen aus dem Buch Ruth (2,4) und aus dem zweiten Timotheusbrief (4,22). Wahrscheinlich hatte das Christentum damals diese Formel so übernommen, wie sie in der Synagoge in Gebrauch war. Die Kirchenväter haben sie in dem Sinne ausgelegt, dass die Gemeinde den Priester als „geisterfüllten“ Sprecher durch die Weihe anerkennt, der nicht aus sich selbst heraus handelt, sondern von Gott dazu befähigt sein muss.
Diese Formel ist also immer ein Zuspruch der Liebe und Fürsorge Gottes an die Gemeinde und zeigt auch heute noch, dass es sich hier im Gottesdienst um ein geistgewirktes Geschehen handelt - der Herr ist wirklich gegenwärtig und handelt an und durch uns Menschen.
Die Antwort „Und mit deinem Geiste“ meint demnach nicht einfach nur „Und auch mit dir“, sondern bringt die Glaubenden mit dem göttlichen Leben und seinem Geist in Verbindung.