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Das Vaterunser

15.08.20, 12:00

Das Vaterunser - Von den Lippen zum Herzen

Geborgen (c) Friedbert Simon, Pfarrbriefservice

Jeder Vers des Vaterunsers verrät uns etwas davon, wie Jesus betete, wie er an Gott dachte und was ihm wichtig war. Jesus liebte seinen Vater und auch seine Jünger aus ganzem Herzen. Deshalb wollte er seinen Jüngern helfen, im Gebet die rechten Worte zu finden. Von ihm können auch wir heute noch lernen – immer wieder neu mit jedem Beten.

Machen wir uns einmal bewusst, wie lange es im Leben eines Kindes dauert, vom Zeitpunkt, an dem es erste Worte sprechen lernt bis dahin, dass es dessen Sinn und Inhalt erst richtig begreift. Viele Jahre müssen dafür vergehen und jedes Kind hat sein eigenes Tempo, indem es zunächst nachspricht, was es hört und sich dann den Sinn der gesprochenen Worte nach und nach aneignet.

Wie lange brauchen also wahrscheinlich auch wir Betenden, bis wir uns den Sinn der Gebetsworte des Vaterunsers intellektuell und existentiell aneignen? Bis wir vom Lippen – zum Herzensgebet finden? Es mag wohl ein lebenslanger Prozess sein, sich den oftmals schnell mitgesprochenen Worten innerlich zu öffnen und dessen Tiefe und Sinngehalt immer mehr zu erspüren, zu erahnen und nachzuvollziehen. Möglicherweise gibt es auch Widerstände bei einzelnen Versen und die dürfen da sein, haben ihre Berechtigung, ihren Grund und bringen mich letztlich voran in der Auseinandersetzung mit meinem Glauben.

Bleiben wir also auf dem Weg unterwegs zum Vater – suchend, lernend, vorsichtig tastend und langsam findend.

„Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. Brüder und Schwestern, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist,“ so schreibt es Paulus im Brief an die Philipper.

Vertrauen wir auf die Zusage, die Paulus ebenfalls seinen Adressaten und auch uns heute mitgibt: „Denn die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, sodass ihr immer noch Furcht haben müsstet, sondern ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selber bezeugt unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind.“ (Röm 8,14-16)

 

Auch mit ihrer jüngsten Reihe zum Vaterunser hat Gemeindereferentin Katja Richter auf dem Weg des Glaubens wichtige Impulse mitgegeben, mit ihren eigenen Worten "suchend, lernend, tastend - und findend" - die Redaktion sagt herzlichen Dank!

Katholischer Kirchengemeindeverband Hürth

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