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Jesus Christus erniedrigte sich und ging alle Wege der Menschen mit, um sie zu heilen, ihnen den Vater im Himmel und das Kommen des Reiches Gottes bekannt zu machen. Mit dem feierlichen Einzug Jesu in Jerusalem beginnt der letzte und zugleich wichtigste Abschnitt seines Lebens: Jesus, der Gott-Mensch gibt sein Leben und damit sich selbst hin, macht sich selbst stellvertretend zum Opfer, um allen Menschen das Tor des Himmels zu öffnen.
Jesus wird zunächst bei seinem Einzug in Jerusalem als König gefeiert und stark umjubelt, kurze Zeit später aber von seinem eigenen Volk abgelehnt. Er soll sogar aus dem Weg geräumt werden, weil er unbequem und anstößig erscheint. Jesus selbst gibt sich im Abendmahl seinen Jüngern in die Hände. Er möchte ihnen Nahrung und Leben sein und dies auch über seinen Tod hinaus. Dieses Geschenk dürfen wir heute noch in der Eucharistie empfangen. Mit der Fußwaschung zeigt Jesus, dass der Mensch zunächst von ihm gereinigt werden muss von dem, was ihn innerlich und äußerlich schmutzig macht. Zugleich ist damit der Auftrag für alle verbunden, so zu handeln wie Jesus es getan hat: demütig und wertschätzend anderen dienstbereit zu begegnen. Im Leiden des Kreuzwegs nimmt Jesus dann stellvertretend alle Fehler und Schwächen aller Menschen auf sich, den Hochmut und Stolz, die Wankelmütigkeit und Herzenskälte, letztlich jegliche Trennung von Gott und Mensch. Er leidet unendliche Qualen, erträgt Verurteilung, Verachtung, Schmerz und Tod, um wiedergutzumachen, was in der Beziehung zwischen jedem einzelnen Menschen und Gott seit dem Sündenfall Adams zerbrochen ist.
Das Geschehen vom Einzug in Jerusalem, über den Abendmahlssaal und Leidensweg bis hin zum alles verändernden Ostermorgen - es ist wirklich nicht einfach, zu erfassen und zu verstehen, was da eigentlich alles geschehen ist und was dies auch für uns persönlich bedeutet. Liegt darin doch das tiefste Geheimnis unseres Glaubens und der Kern der Kirche: die Erlösung der Menschen. Jeder Abgrund, jede Gott-Ferne und Gott-Losigkeit ist von diesem Gottmenschen aufgefangen und gereinigt worden.
Lassen wir uns in dieser Karwoche mitnehmen zum Kreuz und zur Auferstehung. Diese Zeit regt uns an, darüber zu nachzudenken, wo wir persönlich Erlösung und Befreiung brauchen in seinem Leben. Bitten wir den Herrn, dass er uns zeigen möge, was er in uns verändern kann. Für jeden Menschen hat Jesus all das Leid und den Tod auf sich genommen hat, um allen durch seine Auferstehung neues Leben zu geben – auch für uns! Sie und ich, wir alle sind gerufen zu einer ganz persönlichen, lebendigen und versöhnten Beziehung mit Christus. Es gibt keine größere Liebe als wenn jemand sein Leben hingibt für jene, die ihm am meisten am Herzen liegen. Wie groß muss die Sehnsucht und Liebe Gottes zu uns allen sein, dass er so etwas tut!
Ich wünsche Ihnen allen eine besinnliche Karwoche und ein ganz frohes und befreiendes Osterfest!