Das Evangelium von der Heilung des Taubstummen haben die meisten von uns schon oft gehört. Jesus heilt ihn mit dem Ruf „Effata“, was im Deutschen „Öffne dich“ heißt. Auch in der Taufe hat ein jeder von uns vom Täufer zugesprochen bekommen: „Effata – der Herr öffne deinen Mund und deine Ohren, dass du Gottes Wort vernimmst und selbst davon sprichst zum Lobe Gottes und zum Heil der Menschen.“
Vor dem Hintergrund der Landtagswahl in Thüringen und Sachsen höre ich diese
Aufforderung Jesu noch einmal ganz anders. Offensein ist eine christliche
Grundhaltung. Ganz besonders, wenn es um andere Menschen und andere
Überzeugungen geht. Toleranz und Demokratie funktionieren nur im Respekt
voreinander und natürlich in der Offenheit für Veränderungen. Manche Parteien haben einfache Antworten. Wenn wir uns damit zufriedengeben, sind wir schnell fertig. Was aber ist ein fertiges Leben? Leben bedeutet immer Veränderung. Wer die Veränderung nicht will, der will auch das Leben nicht. Wer hingegen Offenheit mitbringt und nicht nur eng auf sich selbst achtet, der lebt auf Dauer glücklicher. Jesus jedenfalls heilt durch das „Effata“. Wir alle sehen mehr von der Welt und können in ihr auch mehr beitragen, wenn wir offene Menschen sind.
Die Offenheit über den eigenen Kirchturm hinauszudenken, hatten am vergangenen Samstag über 40 Ehrenamtliche beim Arbeitstreffen „Auf in die Zukunft Kirche in Hürth“. Sie möchten Veränderung in Kirche gestalten im Wissen: Kirche bleibt nur dann unser Zuhause, wenn wir uns bewegen.